Unsere Nalu schwimmt

Übers Pfingstwochenende wurden wir mit dem aussergewöhnlichen Bus nach Port St. Louis gebracht. Wir durften mit Philipp, Deborah, Lara und Raël ein schönes Wochenende verbringen. Emma und Nalu standen nun für kurze Zeit nebeneinander. Das war ein tolles Bild. Der Abschied von der Familie war für uns beide sehr traurig. Als am Sonntag das Postauto den Naviservice verliess, fühlten wir uns für einen Moment sehr verloren. Nun waren wir alleine da und würden nur noch auf dem Wasserweg weiter kommen. Viel Zeit zum nachdenken blieb uns in den darauf folgenden Tagen nicht. Wir montierten die Segel, streichen 3 Mal das Unterwasserschiff mit Antifouling und streichen das Laufdeck. Chlöisu montiert im Masttop das neue Toplicht und wir machen Fender und Festmacherleinen für die Einwasserung bereit. Am 20. Mai war dann unser „Tag X“ gekommen. Wir waren an diesem Morgen sehr angespannt. Isa übte nochmals Leinen werfen und Klampen-belegen am trockenen. Um 13.45 war es dann soweit. Nalu wird zu Wasser gelassen. Chlöisu kontrolliert die Bilge. Alles trocken, wir schwimmen und sind dicht. Wir hatten uns im Vorfeld entschieden den Naviservice nach dem Einwassern sofort zu verlassen. Wir sahen in den letzten Wochen genug Schiffe, die beim Naviservice hängen blieben. Man findet immer irgend etwas zum reparieren und einen Grund um noch da zu bleiben. Wir gingen aber natürlich nicht auf grosse Fahrt. Nur unter Motor in den Hafen von Port St. Louis gleich um die Ecke. Das war Aufregung genug. Und auch wir hätten bereits einen Grund gehabt um beim Naviservice nicht auszulaufen…unser Echolot funktionierte nicht. Wir haben tatsächlich vergessen das Abklebe-band über dem Sensor (vom streichen) wegzunehmen. Vielleicht löst es sich im Wasser ja von selbst…

Unser erstes Anlegemanöver klappte zum Glück ohne Probleme. Als wir fest waren kamen wir aus dem Staunen kaum heraus. Unsere Nalu schwimmt! Endlich schaukelte es im Innern des Schiffes ein wenig und man hörte das Wasser plätschern. Wir sind sehr glücklich. Am darauf folgenden Tag fuhren wir dann das erste Mal aufs Meer hinaus. Wir konnten auf der Fahrt nach Sausset les Pins, ebenfalls zum ersten Mal, die Segel setzen. Der kleine Fischerhafen von Sausset les Pins stellte sich als Perle heraus. Es wird frisch gefangener Fisch verkauft und es hat viele kleine „Beizli“ zum verweilen. Auch die Croissants von der Boulangerie sind lecker. Wir gehen spazieren und baden die Füsse im noch kalten Mittelmeer.

Das neue Leben hat aber auch anstrengende Seiten. Wir können nicht mehr sagen wir häufig wir in den ersten 3 Tagen die Bilge auf Wasser kontrolliert haben. Es waren unzählige Male. Auch die ersten Nächte waren alles andere als erholsam. Was ist das jetzt wieder für ein neues Geräusch? Halten die Leinen? Krabbeln da Krebse am Rumpf? Tropft da Wasser ins Schiff….? An die Geräuschkulisse im Wasser müssen wir uns noch gewöhnen;-) Zur Zeit sind wir im Hafen von Carry les Rouet. Wir haben ständig starken Schmutz im Dieselfilter der uns Sorgen bereitet. Chlöisu kümmert sich nun darum das wir zwischen 2 Dieselfilter umstellen können, falls der eine verstopft. Das der Motor uns bei einem Hafenmanöver aussteigen könnte, wäre für uns eine Horrorvorstellung. Deshalb wir jetzt gebastelt:-) Danach wollen wir in kleinen Etappen nach Korsika segeln.

Emma+nalu_klein
Emma trifft Nalu
Es ist soweit, Nalu auf dem Weg ins Wasser...
Es ist soweit, Nalu auf dem Weg ins Wasser…
Chlöisu das erste Mal am Steuer...
Chlöisu das erste Mal am Steuer…
Isa das erste Mal am Steuer
Isa das erste Mal am Steuer
Festgemacht im Hafen von Port St. Louis
Festgemacht im Hafen von Port St. Louis
Segeln in Küstennähe
Segeln in Küstennähe
Die Segel sind oben
Die Segel sind oben

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Im Hafen von Sausset les Pins
Im Hafen von Sausset les Pins
Die kleinen Fischerboote im Hafen von Sausset les Pins
Aussicht aus dem Cockpit: Die beiden Seezeichen haben uns am Vortag den Weg in den Hafen gezeigt.
Aussicht aus dem Cockpit: Die beiden Seezeichen haben uns am Vortag den Weg in den Hafen gezeigt.
Isa will das Problem mit dem Echolot lösen, der Neopren wird montiert. Wir haben bereits 2 Quallen gesehen.
Isa will das Problem mit dem Echolot lösen, der Neopren wird montiert. Wir haben bereits 2 Quallen gesehen.
Kein Erfolg, Isa konnte den Kleber beim Echolot nicht entfernen...
Kein Erfolg, Isa konnte den Kleber beim Echolot nicht entfernen…
Der Kapitän muss ran...
Der Kapitän muss ran…
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Geschafft! Der Kleber ist weg und wir können hoffentlich ab sofort zuverlässig die Wassertiefe messen.
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Unsere Dieselfilter beschäftigen den Käpt’n