“Land of Sea and Sun”

Wir sind in Antigua, im Falmouth Harbour und sind gerade sehr erfreut. Denn wir konnten heute Vormittag unser repariertes Grosssegel und das neue Lazybag abholen. Auf der Fahrt von Guadeloupe nach Antigua vor 10 Tagen haben wir beim Reffen einen Riss ins Grosssegel gemacht. Das Lazybag war schon lange an mehreren Stellen kaputt und der Stoff schon fast zu Staub zerfallen. Der Segelmacher konnte es nicht mehr reparieren. Deshalb sind wir jetzt die letzten 10 Tage am gleichen Ort geblieben und haben auf unser Segel gewartet. Also wirklich „warten“ mussten wir nicht, denn wir hatten Zeit um Antigua zu erkunden. Die zwei grossen Naturhäfen English- und Falmouthharbour sind eindrücklich und bieten sehr guten Schutz. Es ist nicht verwunderlich das die Engländer schon 1704 diesen Hafen für ihre Flotten entdeckt haben. Bis letzten Freitag war Monika noch bei uns auf dem Schiff. 3 Wochen ist sie bei uns geblieben, es war eine schöne Zeit. Wir haben sogar ihren Geburtstag zusammen gefeiert. Mit Kuchen am Strand in der „Half Moon Bay“. Für Monika war das Segeln in der Karibik eine neue Erfahrung. Wind und Welle sind nicht vergleichbar mit Sardinien. Gerade zwischen den Inseln sind die Bedingungen häufig rau, kommt man aber hinter die jeweilige Insel wird es sofort ruhiger. Auch wir haben uns das Segeln in der Karibik gemütlicher vorgestellt, jedoch muss sich hier niemand über zu wenig Wind beklagen;-)

Gestern haben wir einen Tagesausflug nach Montserrat gemacht. Wir haben die High Speed Ferry genommen, welche ca. 1 1/2 Stunden für die Fahrt brauchte. Da wir das Land gewechselt haben, gehörte natürlich das Ein-und Ausreiseprozedere (mit Stempel in den Pass/Personenkontrolle ect.) auch dazu. Nach der Ankunft in der Little Bay in Montserrat hat uns unser Tourguide „Joe“ in Empfang genommen. Er erzählt von seinem Leben auf der Insel. Die Menschen hier leben seit Jahren mit einem sehr aktiven Vulkan. Seit 1995 kommt es immer wieder zu Ausbrüchen. Die Südhälfte der Insel ist wegen des aktiven Vulkans abgesperrt. Zu dieser sogenannten „Exclusion Zone“ ist der Zugang verboten. Mit Joe zusammen besuchen wir das „Montserrat Volcano Observatory“ und fahren auf die westliche Seite der Exclusion Zone. Hier mussten alle Bewohner ihre Häuser vor 20 Jahren schlagartig verlassen. Joe erzählt uns das ihnen damals gesagt wurde sie sollen Kleidung ect. mitnehmen für ein Wochenende. Aus einem Wochenende wurden dann ganze 20 Jahre, in denen die Bewohner nicht mehr zurück zu ihren Häusern durften. Die Gefahr war zu gross. Joe hat mit seiner Familie 2 Jahre in einem Klassenzimmer gewohnt. Er erzählt, dass viele Leute später illegal ihre Habseligkeiten aus den Häusern geholt haben. Viele Menschen haben die Insel verlassen. Andere, wie auch Joe, haben sich im Norden der Insel eine neue Existenz aufgebaut. Wir fahren durch eine verlassene Stadt. Die Häuser sind noch da, aber alle verlassen und verwachsen. Alles ist mit Asche bedeckt. Joe zeigt uns sogar sein ehemaliges Haus und zeigt uns Bilder wie es vorher ausgesehen hat. Aus sicherer Distanz sehen wir die ehemalige Hauptstadt Plymouth, diese wurde vollständig zerstört. Es war kein alltäglicher Ausflug. Die Menschen in Montserrat müssen mit einem aktiven Vulkan leben. Wir konnten später wieder in die Fähre sitzen und die Gefahren des Vulkans hinter uns lassen.

Wir werden immer öfters am Telefon gefragt, ob wir nun „nur“ zurück nach Europa kommen oder ob wir in die Schweiz zurück kommen. Zur Zeit ist der Plan so das wir im Herbst Nalu aus dem Wasser nehmen (in Frankreich) und bald darauf in die Schweiz zurück kommen. Nach 1 1/2 Jahren wird es ein schönes Gefühl sein von den Eltern, Geschwistern und Freunden empfangen zu werden. Wir vermissen sie alle sehr. Das Leben in der Schweiz ist auch sehr schön. Unterwegs lernt man einiges zu schätzen, das zu Hause selbstverständlich ist. Ich vermisse zum Beispiel ein Wasserhahn mit gesundem und gut schmeckendem Trinkwasser. Es gibt aber auch Tage an denen wir mit dem Gedanken spielen noch in den Norden zu fahren. Denn Nord- und Ostsee müssen auch tolle Reviere sein. Wir lassen uns jetzt zuerst zurück nach Europa schaukeln und sehen dann weiter.

Heute Vormittag haben wir nun ausklariert und werden Morgen nach Nevis segeln. Beim Ein- und Ausreiseprozedere ist immer viel Geduld gefragt. Immer wieder Formulare ausfüllen, freundlich bleiben und für alles Mögliche Gebühren zahlen. Es braucht immer viel Zeit, aber wir hatten noch nie Probleme. In jedem neuen Land wurden wir willkommen geheissen. In Nevis und St. Kitts möchten wir eine Woche bleiben. In St. Kitts gibt es den Sugar-Train. Der Sugar-Train ist die St. Kitts Scenic Railway, eine Eisenbahn, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts für den Transport des Zuckerrohrs von den Feldern zu den Fabriken gebaut wurde. Da sich die aber der Zuckeranbau heute nicht mehr lohnt kam ein geistreicher Insulaner auf die Idee Touristen mit der Bahn über die Insel zu fahren. Das werden wir uns auf jeden Fall ansehen;-)

 

Exotische Blumen…
…im Botanischen Garten in Guadeloupe
Wir wandern in Guadeloupe zum Vulkan…
…und geniessen das tolle Wetter;-)
Monika ist zu Besuch
Monika hat uns eine neue Heimatflagge mitgebracht.
Wir feiern Geburtstag
“Land of Sea an Sun” das sind richtig schöne Autokennzeichen
Beim Spazieren…
Der Naturhafen “English Harbour”
Wir feiern nochmals Geburtstag:-)
Prost!
Der aktive Vulkan auf Montserrat
Aus sicherer Distanz sehen wir die aufsteigenden Rauchschwaden
Eine Schule im Verlassenen Ort “Cork Hill”
Die Natur hat die unbewohnten Häuser verschlungen.
Alles ist mit Asche bedeckt
Die zerstörte ehemalige Hauptstadt Plymouth
Verlassene Hotelanlage mit Pool
Unser neues Lazybag ist montiert.