Cartagena, Valencia & Barcelona

Nach einer rasanten Fahrt durch die Strasse von Gibraltar sind wir seit Anfang Juli wieder zurück im Mittelmeer. In der Strasse von Gibraltar kreuzten wir unsere Linie vom letzten Jahr. Einmal Karibik und zurück! Unsere Atlantik-Runde ist geglückt. Seither segeln wir an der spanischen Küste entlang. Eigentlich wollten wir nur noch Tagestörns machen und keine Nachtfahrten mehr. Aber der Wind weht dummerweise meist aus Nordost. Wenn der Wind dann einmal günstig kommt wollen wir ihn nutzten. So sind wir von Gibraltar aus gleich 2 Nächte auf dem Wasser geblieben und haben Cartagena direkt angelaufen. Von Cartagena haben wir im Vorfeld keine grossen Erwartungen gehabt. Der Hafen und die Stadt haben uns aber sofort gefallen. Wir haben viele Spaziergänge gemacht und lernten in der “Panaderia” sogar ein wenig spanisch.  Niklaus kann jetzt auf jeden Fall sehr überzeugend die richtigen Brötchen bestellen. Ich habe kläglich versagt, als ich ein “Barra blanco” bestellt habe. Die Bäckerin ist dann in die Backstube gelaufen und hat mir ein extra bleiches Baguette geholt;-) In Cartagena haben wir Philip und Franziska wieder getroffen. Die beiden schweizer sind mit ihrem Schiff “Buna Luna” ziemlich die gleiche Strecke gefahren wie wir (www.buna-luna.ch). Leider haben wir uns häufig verpasst. Es hat uns sehr gefreut das wir sie nun in Cartagena wiedergesehen haben. Die beiden haben uns mit ihrem sportlichen “elektro”-Schiff sehr beeindruckt. Anstelle eines stinkenden Dieselmotors, haben sie einen Elektromotor. Wirklich eine coole Sache, jedoch brauchen die beiden bei Flaute wirklich starke Nerven. Da sind wir halt dann doch froh um unseren Dieselwind.

Von Cartagena aus sind wir über Denia nach Valencia gesegelt. Valencia ist eine grosse Stadt und hat ihre schönen Ecken. Da wir aber vor kurzem in Lissabon waren, hat Valencia es schwer uns zu beeindrucken. Dazu kam das in der Marina ein Elektro-Festival statt fand. Bereits der Sound-Check hat bei uns einen Fluchtreflex ausgelöst. (An Pepo und Isa: Die Mario-Party in Bonifacio war harmlos dagegen:-) Von Valencia aus wollten wir direkt weiter nach Barcelona segeln. Am ersten Tag auf See hatten wir dann plötzlich Kühlflüssigkeit in der Motorenbilge. So mussten wir den nächsten Hafen anlaufen. In Castellon de la Plana hat Niklaus dann zuerst vergeblich nach der Ursache gesucht. Als er dann Kühlflüssigkeit nachfüllen wollte traut er seinen Augen kaum. Es ist die Flasche mit dem Reserve-Kühlmittel die ausgelaufen ist! Alles mögliche hat er kontrolliert und auseinander genommen…dabei war es nur die doofe Flasche. Vom Storeraum ist die Flüssigkeit in die Motorenbilge gelaufen. Also hätten wir problemlos nach Barcelona weiterfahren können. Beim Motor ist also zum Glück alles in Ordnung. So sind wir dann halt einen Tag später auf Nachtfahrt Richtung Barcelona gestartet. Gestern am frühen morgen in meiner Wache sehe ich ein Segelschiff mit mehreren Personen an Bord welche winken und rufen. Was ist denn da los? Ich wecke den Käpt’n und wir ändern den Kurs. Erst als wir näher dran sind sehen wir was passiert ist. Der Mast hängt im Wasser. Das ganze Rigg ist runter gekommen. Die Küstenwache ist bereits informiert. Sie bitten uns in der Nähe zu bleiben bis der Rettungskreuzer da ist. Also drehen wir Runden um das Schiff und sind froh das es allen 5 Männern an Bord gut geht. Niemand scheint ernsthaft Verletzt zu sein. Nachdem das Schiff abgeschleppt wurde gehen wir wieder auf unseren Kurs. Seit gestern Mittag sind wir nun in Barcelona. Diese Stadt gefällt uns sehr. Wir liegen im Port Vell, also mitten im Zentrum. Hier bleiben wir nun ein paar Tage und erkunden die Stadt.

Anfangs August möchten wir in L’Estartit sein. Da treffen wir Philipp und Familie. Sie werden da ihre Sommerferien verbringen. Wir freuen uns sehr. Mittlerweile ist es über ein Jahr her das wir sie das letzte mal gesehen haben. Nach diesen Ferien geht dann unsere Reise bald zu Ende. Im September kommt Nalu in Port St. Louis aus dem Wasser. Von da an werden wir schritt für schritt wieder ins “normale” Leben zurück kehren. Nalu werden wir im Herbst noch ausgiebig pflegen und winterfest machen. Wir sind uns einig das wir Nalu verkaufen möchten. Auch wenn viel Wehmut dabei sein wird, aber Nalu ist eine Langfahrtenjacht die unterwegs sein sollte.

Bei schönstem Wetter segeln wir durch die Strasse von Gibraltar.
Dabei kreuzen wir unsere Linie vom letzten Jahr. Wir schliessen den Kreis unserer Atlantik-Runde.
Der “Affenberg” von Gibraltar
In Cartagena liegen wir einmal längsseits am Steg. Das hat es noch nie gegeben:-)
Beim spazieren in Hafen von Cartagena
Wir sind überrascht, Cartagena ist eine hüpsche rausgeputzte Stadt.

Wir besuchen das “Theatro Romano”

Blick auf Denia
Unsere Selfies sind meistens nicht der Hit. Wir haben schliesslich keinen “Selfie-Stab”;-)
Die Stierkampfarena in Valencia. Heute findet ein solcher blutiger Kampf statt. Den einen gefällt es, andere protestieren laut…
Das prunkvolle Bahnhofgebäude in Valencia.
Laut Tripadvisor macht Berny’s die besten Burger hier. Sie waren super, aber nicht die besten Burger unseres Lebens…
Auf dem Weg nach Barcelona treffen wir auf dieses Schiff. Der Mast liegt im Wasser. Der Crew geht es zum Glück gut. Wir warten bei ihnen bis die Küstenwache kommt und sie abschleppt.