14 Tage haben wir in La Linea/Gibraltar auf günstigen Wind Richtung Kanarische Inseln gewartet. In dieser Zeit haben wir die Sicherheitsausrüstung überprüft und ergänzt. Die Vorschriften für die ARC+ sind umfassend. So mussten wir viel Geld in zusätzliche Fallschirmraketen, neuer Radarreflektor, MOB-Modul, Notantenne, Notpack zur Rettungsinsel, Bergeschlaufe ect. investieren. Wir hoffen das wir das alles nie brauchen werden. Da unsere weitere Reiseroute in die Karibik führt, haben wir uns um die Versicherung gekümmert und die entsprechenden Seekarten besorgt. Die Anmeldung für die ARC+ hat unser Reisebudget ein bisschen durcheinander gebracht, aber wir gehen davon aus das es sich am Ende lohnen wird. Roberto vom Schiffszubehör-laden hats auf jeden Fall gefreut;-)
Während der 14 Tage haben wir Nalu in der Marina Alcaidesa in La Linea festgemacht. La Linea ist die Ortschaft auf der spanischen Seite, direkt neben Gibraltar. La Linea hat uns sehr gefallen, die lebendige Innenstadt mit den vielen kleinen Läden und Cafes ist sehr sympathisch. Die Siestazeit wird streng eingehalten, am Nachmittag ist die Innenstadt wie ausgestorben. Das Leben in den Gassen kehrt erst um ca. 18.00 Uhr zurück. Vorher ist es auch wirklich viel zu heiss. Ganz anders nebenan im englischen Gibraltar. Da ist durchgehend geöffnet, jedoch um 17.30 Uhr Feierabend. Mehrmals sind wir zu Fuss über die Grenze nach Gibraltar spaziert. Das ist ein richtiges Erlebniss, denn dabei überquert man zu Fuss die Start-und Landebahn des Flughafens. Kommt gerade ein Flugzeug wird gewartet. Nach der Grenze ist dann sofort alles very British. Die Busse, die Briefkästen, die Polizisten…als wären wir in London. Natürlich haben wir die Affen auf dem Upper Rock besucht. Die kleinen sind eher frech und giftig als süss und putzig. Man sollte keine Lebensmittel dabei haben, denn die kleinen Berberaffen holen sich die Beute auf jeden Fall. So waren wir mal in England und haben Fish&Chips gegessen, mal genossen wir die leckeren “Churros” auf der spanischen Seite.
Und dann endlich war es soweit. Ein Hoch über den Azoren brachte den gewünschten Wind aus Nordost. Am 7. September machen wir die Leinen los. Wir haben unsere längste Überfahrt vor uns. 625 Seemeilen sind es bis nach Arrecife in Lanzarote. Wir verlassen Gibraltar und das Mittelmeer. Der Atlantik erwartet uns mit seinen hohen und gewöhnungsbedürftigen Wellen. Jedoch sind es langsame und gutmütige Wellen, kein Vergleich mit den kurzen unangenehm schlagenden Wellen vom Mittelmeer. Isa erwischt es leider auch diesmal, trotz Medikamente ist die Seekrankheit wieder da. Fast 48 Stunden dauert diese Tortur, danach geht es immer besser. Für Chlöisu sind die ersten 2 Tage unglaublich anstrengend, da Isa die Wachen nicht oder nur kurz übernehmen kann. Doch bereits am dritten Tag sind diese Strapazen vergessen. Es gelingt uns ein gewisser Rhytmus mit Essen, Schlafen und Wache halten zu finden. Es geht uns gut und wir können das schöne der Überfahrt erleben. Der stetige Wind in den Segel, der Sternenhimmel in der Nacht, die Besuche der Delfine und die kurze intensive Begegnung mit einem Grindwal.
Nach 5 Tagen und 3 Stunden haben wir es dann geschafft. Müde und glücklich machen wir die Leinen in Arrecife Lanzarote fest. Als erstes steht Essen und Schlafen auf dem Programm. Danach haben wir die nächsten Tage Zeit die schöne Vulkaninsel zu erkunden. Markus und Erika sind zum Glück noch auf der Insel, wir freuen uns die beiden zu treffen.