Wir haben lange darauf gewartet…

Wir haben lange darauf gewartet und plötzlich war er da…unser letzter Arbeitstag. Es fühlte sich an wie Ferien, aber diesmal sind es Ferien auf unbestimmte Zeit. Anders als in den Ferien haben wir auch viel zu tun. Bereits am ersten Tag “in Freiheit” haben wir einen Termin in der Hausarztpraxis Weissenstein. Gemeinsam mit Michi stellen wir die Medikamente für die Reiseapotheke zusammen. Nach diesem Termin ist die Reiselust kurzzeitig etwas getrübt. Aber wir sind jetzt für alles Mögliche wie Seekrankheit, Allergien, Infektionen, Malaria etc. gewappnet. In den darauf folgenden Tagen haben wir unsere Wohnung auf- und ausgeräumt. Unglaublich, was sich in 7 Jahren so alles anhäuft. Es wollte kein Ende nehmen. Amüsant war auch, dass wir so viele Sachen aus der Wohnung geschleppt haben und der Pöstler fast täglich wieder Pakete mit neuen Sachen gebracht hat. In den Päkli waren Dinge wie Schwimmwesten, Sicherheitsleinen, Seekarten, Hafenhandbücher, AIS, Kabel, Inverter, Satellitentelefon, Navicomputer und was man sonst noch so braucht fürs Blauwasserleben:-) In unserer Wohnung wurde es allmählich ungemütlich, alle Möbel ausser dem Bett wurden verkauft oder verschenkt. Zum Glück durften wir uns im Gästezimmer an der Grenchenstrasse einnisten. Wie wurden sehr herzlich aufgenommen und dürften sogar unseren ganzen Kram, welcher später aufs Schiff kommt, bei ihnen zwischenlagern. Am 12. März war dann unser Abschiedsfest im Pulverhaus. Vorfreude und ein wenig Abschiedsschmerz wechselten sich ab. Wir danken allen für die vielen praktischen Geschenke. Es haben sich alle viel Gedanken bei der Wahl der Geschenke gemacht. Eine Orchidee im Topf hätten wie ja auch wirklich nicht gebrauchen können;-) Danach haben wir unsere Wohnung geputzt und abgegeben. Wir hatten eine schöne Zeit am Herrenweg und es war zu Beginn ein komisches Gefühl “kein Zuhause” mehr zu haben. Kurz bevor wir zum Schiff gehen wollten, durften wir dann unsere neuen Fanello-Matratzen abholen. Chlöisu hat in der Schreinerei die neue Bett-Abdeckung vorbereitet. Zusammen haben wir diese dann in der Werkstatt noch fertig gemacht und ins Auto geladen. Die neu verzinkte Ankerkette mussten wir dann wieder ausladen. Das Auto war mit Bett, Heizung, Gepäck und Ankerkette total überladen. Die Ankerkette blieb deshalb noch zu Hause. Seit Ostersamstag sind wir nun in Port St. Louis du Rhône und wohnen auf dem Schiff. Auch hier ist es noch nicht richtig Frühling, deshalb musste zuerst die gewartete Heizung wieder eingebaut werden. Diese hatte letzten November ihren Dienst aufgegeben, nachdem der Borddurchlass für die Frischluftzufuhr wegen Korrosion verstopft war. Beim einbauen der Heizung ist uns dann aufgefallen, dass die Motorenbilge voll Diesel ist. Die Ursache war vermutlich ein spröder Schlauch beim Tagestank. Das war eine schöne Sauerei… und der Käpt`n und der Smutje hingen beide Kopfüber in der Bilge zum putzen. Das Wetter ist auch hier um diese Jahreszeit noch kühl und regnerisch. Sobald sich die Sonne gezeigt hat haben wir begonnen auf Deck Roststellen zu schleifen und das erste Mal zu streichen. Wir wollen vor der Abfahrt noch das ganze Deck streichen. Müssen aber dafür noch auf stabileres Wetter warten. Deshalb kümmern wir uns um Dinge im Innern des Schiffes. Das neue Bett habe wir bereits eingebaut und nun kümmern wir uns um die Installation von elektrischen Geräten, wie zum Beispiel dem AIS System. Dieses wird uns später helfen, Kollisionen mit anderen Schiffen zu vermeiden. Wir leben uns jetzt langsam ein in unserem neuen kleinen Zuhause. Wir denken zwischendurch an die gepackten Kisten zu Hause und fragen uns wo wir dies verstauen sollen. Es ist bereits jetzt klar dass wir diese Kisten Zuhause nochmals ausmisten müssen. Nächste Woche haben wir den Termin für die Expertise, dabei wird die Hochseetauglichkeit unseres Schiffes bestätigt. Diese Bestätigung brauchen wir dann um den Flaggenschein beim Schifffahrtsamt zu beantragen. Wir sind zuversichtlich dass wir das Schiff anfangs Mai einwassern können.
Wir halten euch auf dem Laufenden.

Alles wird zu Hause in Kisten verpackt
Alles wird zu Hause in Kisten verpackt
Das alles soll später aufs Schiffs kommen.
Das alles soll später aufs Schiffs kommen.
Da wir den Atlantik überqueren wollen, ist die Apotheke etwas grösser als bei einem Ausflug an den Thunersee.
Da wir den Atlantik überqueren wollen, ist die Apotheke etwas grösser als bei einem Ausflug an den Thunersee.
In der neuen Küche werden noch kleine praktische Halterungen montiert
In der neuen Küche werden noch kleine praktische Halterungen montiert
So finden jetzt auch Zucker, Kaffee und Gewürze einen Platz
So finden jetzt auch Zucker, Kaffee und Gewürze einen Platz
Beim Schiff angekommen, geht das grosse "umenusche" los
Beim Schiff angekommen, geht das grosse “umenusche” los
Oje, da ist Diesel in der Motorenbilge. Konnten etwa 2 Liter mit der Handpumpe absaugen. Dann Kopfüber mit HH-Papier rausgeputzt. Smutje "hieng" das erste Mal im Motorenraum.
Oje, da ist Diesel in der Motorenbilge. Konnten etwa 2 Liter mit der Handpumpe absaugen. Dann Kopfüber mit HH-Papier rausgeputzt. Smutje “hieng” das erste Mal im Motorenraum.
Das alte Bett
Das alte Bett
Unpraktisch beim alten Bett: Wollte man zum Stauraum, musste der Lattenrost weggenommen werden.
Unpraktisch beim alten Bett: Wollte man zum Stauraum, musste der Lattenrost weggenommen werden.
Zum Glück ist der Schreiner an Bord
Zum Glück ist der Schreiner an Bord
Die Unterkonstuktion wird belassen, nur die Abdeckung wird neu.
Die Unterkonstuktion wird belassen, nur die Abdeckung wird neu.
Das neue Bett ist nun 15cm breiter als zuvor. Obwohl wir uns sehr gerne haben, sind diese paar Zentimeter purer Luxus;-)
Das neue Bett ist nun 15cm breiter als zuvor. Obwohl wir uns sehr gerne haben, sind diese paar Zentimeter purer Luxus;-)
Glück gehabt, die neuen Matratzen passen wie angegossen
Glück gehabt, die neuen Matratzen passen wie angegossen
In den neuen Matratzen ist der Lattenrost nun in der Matratze integriert. So kommt man jetzt viel einfacher an den Stauraum heran. Die Matratze kann einfach in der Mitte zur Seite geklappt werden
In den neuen Matratzen ist der Lattenrost nun in der Matratze integriert. So kommt man jetzt viel einfacher an den Stauraum heran. Die Matratze kann einfach in der Mitte zur Seite geklappt werden
Unglaublich, unter dem Bett hat es 3 Etagen
Unglaublich, unter dem Bett hat es 3 Etagen
Der Smutje sucht in den Tiefen des Kühlschranks nach Essbarem
Der Smutje sucht in den Tiefen des Kühlschranks nach Essbarem
Auf Deck haben wir begonnen, rostige Stellen zu schleifen und mit Intergard 5000 abzudecken. Sieht nicht gerade schön aus.
Auf Deck haben wir begonnen, rostige Stellen zu schleifen und mit Intergard 5000 abzudecken. Sieht nicht gerade schön aus.
Wir waren einkaufen beim Shipchandler: Leuchtraketen, Handfakeln und Signalrauch für den Notfall. Hoffentlich brauchen wir das nie
Wir waren einkaufen beim Shipchandler: Leuchtraketen, Handfakeln und Signalrauch für den Notfall. Hoffentlich brauchen wir das nie
Und Flaggen gekauft: Signalflaggen und Gastlandflaggen.
Und Flaggen gekauft: Signalflaggen und Gastlandflaggen.